Begriffe und Fun Facts - Film

Achsensprung

Scheinbare Seitenvertauschung nach Bildschnitt im Filmablauf. Entsteht durch die Veränderung des Kamerastandortes über eine gedachte Motivachse.

Action … oder «und action»

sagt die/der Regisseur*in, wenn die Kamera- und Tonaufnahme läuft und die Schauspieler*innen agieren sollen.

Aufblendung / Aufblende

Hellerwerden eines Bildes von Schwarz bis zur gewünschten Helligkeit. Der Gegenbegriff dazu ist Abblendung / Abblende.

Bergfest

In der Mitte der Dreharbeiten, wenn man quasi den höchsten Punkt des Berges erreicht hat, feiern Crew und Schauspieler*innen ein kleines Fest. Vor den Dreharbeiten gibt es allenfalls eine Warm-up-Party und am Ende das grosse Abschlussfest.

Best Boy

Assistent*in des Chefbeleuchters/der Chefbeleuchterin. Oftmals auf amerikanischen Filmsets auch generell für die zweite Hierarchiestufe in einem Department gebraucht.

Bildfrequenz

Anzahl Einzelbilder, die pro Sekunde aufgenommen oder wiedergegeben werden. Im Kino und auf amerikanischen und japanischen Fernsehern flimmern 24 Bilder pro Sekunde über die Leinwand. In Europa liefert das

Blubbern

Tonstörung bei Mikrofonaufnahmen durch Luftzug oder Wind.

Blue Screen

Blauer Hintergrund bei Kinofilm-Aufnahmen ermöglichen es, davor liegende Objekte freizustellen und in bestehende Aufnahmen einzukopieren. Dieser «Blue Screen» wird für viele Filmtricks eingesetzt. Manchmal ist der Hintergrund auch grüh und wird dann «Green Screen» genannt.

Cadrage

Bildausschnitt. Es gibt noch genauere Bezeichnungen für die verschiedenen Ausschnitte vom weitem Blickwinkel bis zur Grossaufnahme: Totale, Halbtotale, Halbnah, Amerikanisch. Close-up ist der auch bei uns gebräuchliche amerikanische Ausdruck für «Nah».

Cut

Das englische Wort für «Schnitt». Das Wort wird von dem/der Regisseur*in gerufen, wenn eine Szene fertig aufgenommen ist.

Dolly

Kamerafahrgestell für erschütterungsfreie Kamerafahrten. Der «Dolly» fährt – je nach Bodenbeschaffenheit – auf extra verlegten Schienen oder Holzplanken.

Einleuchten

Personen, Objekte oder Dekorationen werden vor der Aufnahme durch das Stellen der benötigten Scheinwerfer eingeleuchtet, bis die Szene so hell oder düster ist, so wie sich es der/die Regisseur*in wünscht.

Einstellung

Einzelne Filmaufnahme ohne Unterbrechung.

Extra

Auch Statist*in oder Komparse genannt. Hintergrund-Darsteller*in ohne Sprechrolle. Erscheint zum Beispiel als Teil einer Menschenmenge in einer Szene.

Filmrolle

Eine Filmrolle ist einerseits auf einen Kern oder eine Spule aufgewickeltes Filmmaterial. Andererseits bezeichnet man auch den Part von Darsteller*innen in einem Film so.

Freeze

Standbild. «Freeze» heisst auf Englisch «einfrieren» – es bewegt sich also nichts mehr. Wird auch «frozen frame genannt, übersetzt heisst das «eingefrorenes Bild».

Froschperspektive

Stark unter Augenhöhe befindlicher Betrachtungsstandpunkt mit Blick nach oben.

Galgen

Dieser unheimliche Ausdruck bezeichnet den Ausleger – eine Art langer Stab – für das Mikrofon oder einen Scheinwerfer. Ein Galgen ist aber auch eine Latte oder ein Ausleger mit Stiften oder Klammern dran. Daran hängen die Filmstreifen im Schneideraum.

Gegenschuss

Eine zur vorherigen Einstellung entgegengesetzt gerichtete Aufnahme des Objektes. Wird also eine Szene gedreht, anschliessend die Kameraposition um ca. 180 Grad verändert und die Szene nochmals gespielt, spricht man vom Gegenschuss.

Gestorben

Nicht sehr feiner, aber geläufiger Ausdruck für «erledigt» oder «abgeschlossen» nach dem zufriedenstellenden Resultat einer Aufnahme.

Giraffe

Hollywood-Slang für einen Kran, an dem das Mikrofon befestigt werden kann, oder für eine hydraulische Hebebühne.

Honeywagon

Hollywood-Slang für einen Trailer, Lastwagen oder eine Kombination beider Fahrzeuge, die als Garderobe und Aufenthaltsräume für Darsteller*innen gebraucht werden. US­ Schauspieler*innen sichern sich oftmals vertraglich das Recht auf einen “Honeywagon” für alle Szenen, die nicht im Studio gedreht werden.

Kickoff

«Kickoff» heisst übersetzt «Anstoss» – so wie beim Fussball – und ist die Bezeichnung für den Produktionsstart oder den Drehbeginn.

Klappe

Meist eine mit Kreide beschreibbare schwarze Holztafel mit einem Schlagbalken zur akustischen und optischen Markierung Aufnahmestarts. Darauf vermerkt sind Einstellungs- und Takenummern und der Titel des Films.

Kontrast

Hoher Kontrast bedeutet helle Lichter, dunkle Schatten; niedriger Kontrast gedeckte Lichter und weiche, graue Schatten.

Laufbild

Im Gegensatz zu Standbild ein bewegtes Bild, also ein Filmbild.

«Lego»

Das sind etwa 1Ocm2 grosse Holzplättchen in Höhen zwischen

0.5 – 25mm zum Unterlegen und Nivellieren. Damit wird erreicht, dass Schienen und Planken für den Dolly eben gelegt werden können und die Kamera nicht ruckelt.

Montage

Das ist der Bild und Tonschnitt. Wenn man die richtigen Momente einzelner Filmaufnahmen zusammenfügt, bekommt der Film seinen Rhythmus und die Geschichte wird logisch.

«Mühle»

In der Schweiz “Müli” genannt. Slangausdruck für die Kamera.

Nebelmaschine

Ein Gerät, das künstlichen Nebel auf der Basis von Paraffin oder Trockeneis erzeugt.

Off

Bezeichnung für “nicht im Bild zu sehen”. Als Eugen im Film «Mein Name ist Eugen» zu Beginn die Berner Postgasse erklärt, ist er nicht zusehen, nur zu hören. Er spricht aus dem “Off”.

On

Bezeichnung für “im Bild zu sehen und zu hören”.

Pick-up

Wiederholte Aufzeichnung eines Teils einer bereits gedrehten Einstellung. Gewährt richtige Anschlüsse von Szene zu Szene.  

Rohschnitt

Erste Schnittfassung eines Films nach der der chronologischen Montage. Im darauffolgenden Feinschnitt erhält der Film seine endgültige Fassung.

Runner*in

Keine eigentliche Fachkraft, trotzdem unersetzlich als Helfer*in in den verschiedensten Funktionen auf dem Set. Oft als Runner/Driver – das heisst Helfer*in und Fahrer*in – eingesetzt.

Schnitt

Begriff für die Montage eines Filmes.

Harter Übergang zwischen zwei aufeinanderfolgenden Szenen. Anweisung des Regisseurs bei Aufnahme-Ende, siehe auch Cut.

Set

Der Drehort – auch «Location» genannt – auf dem gerade eine Szene gedreht wird.

Storyboard

Optisches Drehbuch, das heisst ein gezeichneter Szenenablauf mit Beschreibung und Angaben zu Bild und Ton, Sprache, Geräuschen und Musik.

Stunt / Stuntwoman / Stuntman

Männliche oder weibliche Spezialist*innen für riskante Szenen. Sie werden oft als Doubles für die Darsteller*innen eingesetzt, wenn es für diese zu gefährlich wird.

Szene

Eine – eventuell in mehrere Einstellungen unterteilte – abgerundete Handlungs- oder Zeiteinheit eines Films.

Take

Aufnahme. Von einer Einstellung oder einer Tonsequenz werden oft mehrere Takes gemacht. Ganz selten läuft schon beim ersten Mal alles rund.

Trailer

Film- oder Programmvoranzeige meist in Form einer Kurzmontage der besten Filmausschnitte. Der Trailer wird auch Teaser genannt, was so viel heisst wie “Gluschtig macher”. Im Kino werden die Trailer bzw. Teaser vor dem Hauptfilm gezeigt.

Überblendung

Stufenloser, weicher Übergang von einer Bild- oder Tonaufnahme in die andere, wobei das Signal der ersten langsam ausgeblendet und das der zweiten langsam eingeblendet wird.

Vogelperspektive

Kameraeinstellung von oben herab.

Vorspann / Abspann

Einleitungstitel eines Films oder einer Fernsehsendung. Am Ende eines Films oder einer Sendung kommt der Abspann. Im Abspann werden die Schauspieler*innen, die Crew und alle anderen Mitwirkenden namentlich erwähnt.

Windmaschine

Grosser Ventilator oder Propellergerät zur künstlichen Erzeugung von Wind und Sturm.

Zeitlupe

Auch Slow-Motion: Zeitdehnungseffekt, verlangsamte Wiedergabe, bekannt aus den wiederholten Goalszenen von Fussballmatches. Wird erreicht durch Überdrehen, das heisst, durch die Erhöhung der Bildfrequenz bei der Filmaufnahme, auch High-Speed Aufnahme genannt. Statt 25 Bilder pro Sekunde werden deutlich mehr Bilder pro Sekunde gefilmt. Das ergibt bei normaler Wiedergabegeschwindigkeit den Zeitlupeneffekt.

Zeitraffer

Zeitverkürzungseffekt, schnellere Wiedergabe. Wird erreicht durch Unterdrehen, das heisst durch eine Aufnahme mit geringer Bildfrequenz – mit weniger als 25 Bildern pro Sekunde. Das ergibt bei normaler Wiedergabegeschwindigkeit einen Zeitraffereffekt.